• Fr., 29. März 2024 und Weitere
  • 11:00
  • St. Sigmund, Pfarrkirche

Ostergrab

Eine Besonderheit unter den Heiligen Gräbern Tirols stellt das 1837 von Anton Haller gemalte Ostergrab in der Pfarrkirche St. Sigmund im Sellrain dar. Anstelle der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch üblichen, nach hinten gestaffelten Kulissenbögen ist das Heilige Grab von St. Sigmund als ein dem Altar vorgeblendeter Passionsaltar mit Opfergangstüren konzipiert. Ein ähnlich gestaltetes Ostergrab ist noch in Sand in Taufers zu sehen, heute vor dem Seitenaltar aufgestellt. Als Mesner von Sellrain schuf Anton Haller das Ostergrab, wie die Signatur an der Rückseite des rechten Seitenteils zeigt "Anton Haller/Messner in Sellrain/gemahlen im Jahr/1837.". Das im Stil des Klassizismus gehaltene Ostergrab von St. Sigmund nimmt mit seiner bildhaften Erzählung der Passionsgeschichte eine Sonderstellung unter den Heiligen Gräbern in Tirol ein. Der bislang nur durch die Signatur am Ostergrab fassbare Künstler zeigt mit seiner kompositorisch und farblich ausgewogenen Arbeit eine durchaus eigenständige Malweise, der eine tief gläubige Geisteshaltung zugrunde liegt. Ähnlichkeiten mit den Kreuzwegstationen der Pfarrkirche St. Sigmund lassen auf weitere Werke des malenden Mesners schließen. Besichtigung nach dem Gottesdienst möglich.